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Presse-Detail

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Gießener Anzeiger


Dank guter Bedingungen schon deutlich früher am Netz

Solarpark Hohenahr offiziell vorgestellt - Wilfried Rühl: Erweiterung jederzeit möglich

(cvg). Es gab einerseits widrige Umstände beim Bau wegen teils extremer Hanglage, andererseits wegen des extrem trockenen Novembers unverhofft gute Baubedingungen: Seit 5. Dezember liefert der neue Solarpark auf dem Gelände des ehemaligen NatoTanklagers zwischen Frankenbach und Erda Strom. Weit vor dem eigentlich gesteckten Ziel, wie Hans-Wilhelm Kisch, Sprecher der Investorengemeinschaft, gestern während der offiziellen Vorstellung des Solarparks vor Vertretern der Kommunalpolitik, des Regierungspräsidiums, beteiligter Behörden und ausführender  Firmen erklärte.

Wilfried Rühl, Geschäftsführer und Inhaber des gleichnamigen Elektrounternehmens aus Kirchvers, informierte über die Leistungsfähigkeit der Anlage. Rühl gehört ebenfalls zu der Investorengruppe. So liefern 17.040 sogenannte polykristalline Solarmodule eine Gesamtleistung von knapp vier Megawatt Sonnenstrom (3,91 Megawatt). Die Solarmodule seien so beschaffen, dass sie auch bei diffusem Licht Strom liefern. Mit anderen Worten: Auch wenn der Himmel bedeckt ist, schafft es der Solarpark, so viel Strom zu gewinnen, dass übers Jahr gerechnet damit annähernd zwischen 1.100 und 1.200 Einfamilienhäuser mit Strom versorgt werden können. „Dabei habe ich Werte von Häusern angenommen, die nicht sonderlich viel Energie sparen“, erläuterte Rühl. Daher kann Zahl der mit Solarstrom versorgten Haushalte steigen, indem diese effektiver Strom sparen.

Wie Rühl sagte, könne die Photovoltaikanlage jederzeit erweitert werden. Damit die Anlage gegen eventuelle Begehrlichkeiten geschützt ist, soll sie einerseits fernüberwacht werden, gleichzeitig soll ein nächtlicher Wachdienst vor Ort sein. „Wir wollen hier rein vorsorglich ein Zeichen setzen, auch wenn dies nicht unbedingt eine Vorgabe der Versicherungen ist“, erklärte Rühl.

„Bekenntnis zur Region“

Wolfgang Schuster, Landrat des Lahn-Dill-Kreises, attestierte Hohenahrs Bürgermeister Armin Frink mit seinem Einsatz für den Bau des Solarparks, den Weg für eine Entwicklung freigegeben zu haben, die sich inzwischen immer mehr durchsetze: Die Ablösung fossiler Energien durch erneuerbare und nachwachsende Energieträger.

Frink dankte vorzugsweise den Gemeindevertretern. Denn diese hätten, anders als dies sonst üblich sei, den Bebauungsplan für das Gelände des ehemaligen Natotanklagers nicht erst nach einer Investorenanfrage geändert, sondern es gleich vorher erledigt. Damit hätte das Vorhaben der siebenköpfigen Investorengruppe schnell auf den Weg gebracht werden können.

Dem Investorenteam um Hans-Wilhelm Schick, die Brüder Wilfried und Georg Rühl, Heinrich Bremer, Heinz-Hermann und Georg Michel sowie Herbert Etzelmüller und den beteiligten ausführenden Firmen bescheinigte Vorstandsprecher Dr. Peter Hanker von der Volksbank Mittelhessen, nicht nur mit ihrer Investition von acht Millionen Euro ein Bekenntnis zu ihrer Region abgelegt zu haben, sondern durch die Auftragsvergabe an regionale Firmen auch die heimische Wirtschaft gestärkt zu haben.

Oliver Lotz, Geschäftsführer der Marburger Geotec, die mit der Montage der Anlage beauftragt worden war, sprach von einer reibungslosen Zusammenarbeit und sagte, dass der Solarpark Hohenahr mit zu den Referenzobjekten gehöre. Bislang, so Lotz, sei sein Unternehmen bundesweit tätig, dieser Auftrag sei der erste quasi vor der eigenen Haustür gewesen. Bislang habe er sechs solcher Großprojekte gebaut. Lotz sagte, sicherlich sei das Geld in diesem Fall an Mitarbeiter geflossen, die nicht aus der Region stammten. „Aber es handelt sich inzwischen um ein eingespieltes Team, und wenn Aufträge schnell erledigt werden sollen, dann kommen meine Mitarbeiter schnell von überall her. So müsste ich erst Zeit aufwenden, das passende Personal zu finden“, erklärte Lotz.